Referenzen: Bewerbung aufwerten mit Empfehlungsschreiben

Arbeitszeugnisse sind ein leidiges Thema. Gott sei dank können die meisten Bewerber die Geheimsprache eines Zeugnisses zumindest annähernd durchschauen. Nebenbei wird in dieser Riege auch geklagt, was das Zeug hält. Die Folge: Personaler trauen Arbeitszeugnissen nicht mehr blind. Daher ist es ratsam, sich anderweitig einen Vorsprung zu verschaffen: Mit Referenzen. Diese kommunizieren viel besser deine Leistungsfähigkeit. In den USA sind Referenzen das, was für deutsche Personaler das Arbeitszeugnis ist. Nun beruft sich auch fast ein Viertel der Bewerber in Deutschland auf glaubwürdige Dritte – Tendenz steigend. Für mich Grund genug, das Thema mal näher zu beleuchten.

 

Wer kommt als Referenz in Frage?

 

Sicherlich würden viele Menschen gut über dich sprechen. Aber nicht jeder ist als Referenz geeignet. Verwandte und Freunde aus dem Sportverein kommen nicht in Frage. Das wirkt schnell verdächtig. Natürlich würden sie aus Gefälligkeit nur Positives über dich sagen. Das Gleiche gilt für Menschen, die auf einer Ebene mit dir gearbeitet haben, also zum Beispiel andere Werkstudenten. Deren Einschätzung ist schlichtweg nicht professionell genug. 

Eine gute Referenz hingegen ist jemand, der dich für eine gewisse Zeit beobachten konnte, in der er dir etwas beibrachte oder dich geführt hat. Also zum Beispiel:

  • Vorgesetzte aus studentischen Jobs
  • Mentoren aus dem Praktikum
  • Ehemalige Lehrer
  • ein Dozent, mit dem du in einem Projekt zusammengearbeitet hast
  • der Professor, der deine Master-Arbeit betreut hat

 

Wie sieht ein Referenzschreiben aus?

 

Wenn du einen Referenzgeber ansprichst, kannst du ihm auch direkt anbieten, ihn mit einer Vorlage zu unterstützen. Schließlich wissen die Wenigsten, was in so einem Schreiben stehen muss. Ein Referenzschreiben umfasst höchstens eine Seite. Der Verfasser berichtet darin in der Ich-Form über deine Lern- und Arbeitsleistungen und beurteilt Stärken oder dein Verhalten im Team. Verzichte bitte auf pauschale Wendungen wie "Sie war stets teamfähig.", sonst klingt das schnell nach Arbeitszeugnis. Besser sind anschauliche Beispiele, die deine Erfolge belegen.

 

Das Schreiben geht auf folgende Punkte ein:

  • Verhältnis des Referenzgebers zum Bewerber (Arbeitgeber, Mentor etc.)
  • Zeitlicher Rahmen der Zusammenarbeit
  • Welche Leistungen konnte der Referenzgeber beim Bewerber beobachten? Wie hat er sich engagiert?
  • Erfolge und Stärken
  • Zum Schluss: Abgabe einer Empfehlung und Gesamtwürdigung, Prognose für den Bewerber

 

Wie baut man Referenzen in die Bewerbung ein?

 

Bevor du eine Referenz in der Bewerbung benutzt, musst du den Referenzgeber darüber informieren. Sonst würde er wahrscheinlich aus Datenschutzgründen keine Auskunft über dich geben. Referenzschreiben kannst du dann in die Anlagen einbauen und darauf im Anschreiben verweisen. Falls du kein Referenzschreiben hast, kannst du auch drei bis view Personen in einem gesonderten Punkt "Referenzen" am Ende des Lebenslaufs einfügen. Dazu gehören dann Name, Titel, Durchwahl und Mail sowie Position, Organisation und Ort.

Einen etwas ausgefallenen Tipp habe ich auf karriere.de gefunden. Du kannst eine Aussage einer Referenzperson im Anschreiben erwähnen. Etwa so: "Dirk Lundström, (Telefonnummer), Leiter R&D der Borean Pharma Deutschland GmbH, bestätigt Ihnen gern meine wissenschaftliche Kreativität, meine Team- und Leistungsstärke und meine Einsatzfreude."

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